Die Werke von Isabelle Dillier beschreiben das Leben einer Künstlerin, die unermüdlich ihre Identität in verschiedenen Stilrichtungen und Techniken zum Ausdruck brachte. Sie malte als Schülerin von Hermann Gattiker vor allem Landschaften und Porträts in Öl. Später schuf sie unendlich viele Skizzen, die von nahezu fotografischer Präzision bei Naturstudien bis zu grafischen Umsetzungen reichen: sie zeichnete mit Bleistift, Tusche, Filzstift, Kreide und malte Aquarelle. Mit diesen gezeichneten und aquarellierten Skizzen führte sie eine Art Tagebuch. Denn ihr Skizzenblock war ihr stetiger Reisebegleiter.
Zurück von ihren Reisen kreierte sie aufgrund ihrer Impressionen, die sie in der Wüste, in Frankreich und anderswo gewonnen hatte, grossformatige Werke, die sich durch ihre formale Vielfalt auszeichnen. Einerseits experimentierte sie mit Mischtechniken, Acryl, Kohle, Kreide, Ölfarbe, stellte Collagen zusammen und entwarf einen Wandteppich. Anderseits sog sie die explosionsartige Entwicklung der Stilrichtungen des 20. Jahrhunderts in sich auf, um sie in ihren Werken zu interpretieren.
Das künstlerische Schaffen in Rüschlikon im 20igsten Jahrhundert wurde mitgeprägt von sechs Frauen, die eindrückliche Gemälde, Plastiken und Fotos schufen. Die bebilderte Broschüre zur Ausstellung „Künstlerinnen in Rüschlikon“, die vom 23. Oktober bis 29. November 2020 im Brahmshaus gezeigt wurde, stellt die sechs Frauen mit Bild und Text auf 48 Seiten vor: Gret Widmann (1875–1931), Anna Hug (1875–1951), Helen Dahm (1878–1968), Dora Raustein (1900–1987), Margrit Gsell-Heer (1887–1967) und isabelle Dillier (1913–2011).
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